Mentale Gesundheitsprobleme bei Jugendlichen
Videobeitrag der Leibnizschüler Jonas Ferel und Leo Stein Mentale Gesundheitsprobleme bei Jugendlichen
500 Suizide pro Jahr, 500 Schicksale von Jugendlichen, die dem Druck des Erwachsenwerdens nicht standhalten, 500 Leben, denen gewaltsam ein Ende gesetzt wird, 500 junge Menschen, die keinen anderen Ausweg sehen, als sich selbst das Leben zu nehmen: Mit 500 Todesfällen ist der Suizid in Deutschland die häufigste Todesursache unter Jugendlichen im Jahr. Eine erschreckend hohe Zahl, das dachten sich auch Jonas Ferel und Leo Stein (Q1) bei ihrer Recherche im Rahmen des Schülerwettbewerbs von der Bundeszentrale für politische Bildung. Gemeinsam entschieden sie sich, Ursachenforschung zu betreiben und auch einmal zu prüfen, wie es mit der mentalen Gesundheit ihrer Altersgenossen, auch an unserer Schule, aussieht. Diese nämlich sei, so Jonas „im Regelfall noch ein Tabu-Thema“.
Ein Grund mehr noch für ihn und seinen Freund Leo, sich diesem brandaktuellen Thema einmal eingehender zu widmen und es ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken.
Auf den Wettbewerb aufmerksam geworden sind die zwei Oberstufenschüler durch ihre Tutorin Julia Stadler – diese nämlich versteht es wie keine andere, ihre Schützlinge zur Teilnahme an Schülerwettbewerben zu motivieren. Dabei kann die junge Lehrerin auf eine beeindruckende Bilanz blicken, was die Erfolge ihrer Schüler und Schülerinnen angeht. Auch dieses Schuljahr konnte die Pädagogin ihre Tutanten zur Teilnahme animieren – und wie man sieht, wieder mit Erfolg. Und dass, obwohl die Projekte, die eingereicht werden müssen, mit einem „großem Arbeitsaufwand“ verbunden seien, wie Leo einräumt. Aber, da sind sich Leo und Jonas absolut einig, überwiegen die Freude und vor allem auch der Stolz, am Ende „ein fertiges Ergebnis zu sehen und präsentieren zu können“.
Und stolz können die beiden Siebzehnjährigen sein: Schließlich haben sie mit ihrem sechsminütigem Film zum Thema „Mentale Gesundheitsprobleme bei Jugendlichen“ mit Platz 7 eine Platzierung in den hessischen Top Ten sichern können – und das trotz einer stolzen Summe von 500 eingereichten Wettbewerbsprojekten.
Wer Oberstufenschüler Jonas kennt, fragt sich sicher, wo der Schulsprecher überhaupt noch die Zeit hernimmt, auch noch einen Film aus dem Boden zu stampfen: Ob Mathematikwettbewerb, Teilnahme beim internationalen MEP in Malta, Engagement in der SV oder herausragende Leistungen in allen Unterrichtsfächern, Jonas ist vielseitig interessiert und eine Allzweckwaffe bei Wettbewerben. Das Preisgeld, das er nun gemeinsam mit Leo hat sichern können, wollen sie gemeinsam mit ihrem Mitschülern des PoWi-LKs beim nächsten Wandertag auf den Kopf hauen.
Der Film, den die beiden Schüler erstellt haben, kann sich mehr als sehen lassen; er überzeugt nicht nur in Ton und Bild, sondern auch und vor allem mit seinen fundierten Fakten zum Thema. Nicht zuletzt dank kompetenter Experten wie dem Schulpsychologen Matthias Vogt oder dem Direktor der Psychiatrie und Psychotherapie der Dr. Horst Schmidt Kliniken, Prof. Dr. Braus, die Jonas und Leo interviewt haben, ihrer detaillierten Recherchen zum Thema und auch einer eigenen Umfrage an unserer Schule, produzierten die beiden Oberstufenschüler einen informativen Kurzfilm, der wachrüttelt und zeigt, dass die mentale Gesundheit der Schülerinnen und Schüler im Spannungsfeld von Familie, Schule, Social Media und auch Suchtsubstanzen tatsächlich auf dem Spiel steht.
Das gelungene Zusammenspiel von Bild, Ton und Wort überzeugte daher ganz sicher auch zu Recht die Jury, die so nachvollziehen konnte, warum dieses brandaktuelle Thema den beiden Gymnasiasten unter den Nägeln brennt.
Auf die Frage, was die beiden aus diesem besonderen Projekt für sich persönlich mitnehmen, antworten beide Freunde wiederum unisono: Neben der Fähigkeit, Statistiken auszuwerten, treffende Fragen für eine Umfrage zu formulieren oder einen Film zu schneiden, nehmen sie vor allem ihre Erkenntnisse zu einem gesellschaftlich höchst relevantem Thema mit, über das, so Leo, „im öffentlichen Diskurs“ kaum geredet werde. Am Ende doch, betonen Jonas und Leo, seien „Freude und Glück doch das wichtigste im Leben“.